Bewerbungsfoto mit KI – alles, was du wissen musst.

- Kann man mit KI ein Bewerbungsfoto erstellen?
- Wie gut sind KI-Bewerbungsfotos?
- Ist die Erstellung von KI-Bewerbungsfotos kostenlos?
- Welche Arten von Fotos kann ich verwenden, um KI-generierte Bewerbungsfotos zu erstellen?
- Wie wählt man den richtigen KI-Bewerbungsfoto-Generator aus?
- Wer hat die Rechte an meinem KI-Foto?
- Soll ich ein KI-Bewerbungsbild kennzeichnen?
- KI-Bewerbungsbilder nutzen? Pro und Kontra.
- Wie denken Personaler:innen über Bewerbungsbilder mit KI?
- Was sagt ChatGPT über KI-Bilder?
- Fazit: KI für Bewerbungsbilder ausprobieren und mit Bedacht einsetzen.
KI kann beeindruckende Bewerbungsfotos erstellen – schnell, günstig und bequem. Doch passt ein KI-Bild zu deinem Job? Erfahre, worauf du bei Qualität, Datenschutz und Authentizität achten solltest, um mit deinem Foto einen positiven Eindruck zu hinterlassen und was Personaler:innen denken.
Kann man mit KI ein Bewerbungsfoto erstellen?
Ja, KI-basierte Foto-Anwendungen wie beispielsweise Remini, Profile Bakery oder MeinProfilbild entwickeln sich schnell und viele liefern inzwischen überzeugende Ergebnisse. Generell ist es also möglich, eine App zu nutzen, um ein ansprechendes und professionelles Bild für eine Bewerbung zu erstellen. Alles, was du dazu wissen solltest und worauf du achten kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.
Wie gut sind KI-Bewerbungsfotos?
Das hängt von der gewählten App ab, aber auch von der Qualität der eingegebenen Bilder. In der Regel generieren die Apps künstliche Bilder aus den Daten deiner Porträts, die du hochlädst. Haben diese Bilder eine hohe Qualität, kann sich auch das Produkt der KI sehen lassen. Allerdings lohnt es sich auch, zu reflektieren, was dein Anspruch an ein gutes Bild ist? Die KI wird dich perfekt aussehen lassen. Jemand, der dich nicht kennt, würde möglicherweise nicht einmal merken, dass es sich um ein generiertes Bild und nicht um ein echtes Foto handelt. Nur geht es ja im Bewerbungsprozess darum, deine Persönlichkeit authentisch zu zeigen und die Person, die dich zum Gespräch einlädt, soll dich auch wiedererkennen. Überlege dir deshalb genau, was du mit einem KI-generierten Bewerbungsbild erreichen möchtest. Erst einmal sehen wir uns die technischen Fragen zum Thema an.
Ist die Erstellung von KI-Bewerbungsfotos kostenlos?
Es gibt Anwendungen, die kostenfrei nutzbar sind und auch eine Porträt-KI beinhalten, etwa Supawork.ai oder Canva. Allerdings ist das Ergebnis meist eher als Avatar in einem Spiel oder im privaten Kontext nutzbar. Wirklich seriöse Bilder, die dich als atmenden und lebendigen Menschen und potenzielle sympathische Kolleg:in wiedergeben, sind von einer Freeware eher nicht zu erwarten. Die meisten bildgenerierenden Anwendungen sind jedoch günstiger als ein Besuch im professionellen Fotostudio.

Original: iStock / SolStock; Supawork AI: KI-Bewerbungsfoto generiert mit der kostenfreien KI-Anwendung Supawork.ai.
Welche Arten von Fotos kann ich verwenden, um KI-generierte Bewerbungsfotos zu erstellen?
Eine gute Anwendung erkennst du auch daran, dass sie dir sehr genaue Hilfestellung für die Auswahl deiner Bilder gibt oder sich beim Hochladen sogar meldet, wenn Doppelungen oder unbrauchbare Shots dabei sind. Bei KI-generierten Bewerbungsbildern hängt die Qualität vom eingegebenen Material ab. Wie viele Bilder du hochladen sollst und welche Menge an Ergebnisbildern du erhältst, variiert von App zu App. Achte generell bei der Wahl deiner Porträts auf diese Kriterien:
- Scharfe Aufnahme in hoher Auflösung
- Gute und gleichmäßige Beleuchtung, keine harten Schatten
- Keine Accessoires wie Brille im Haar, Mütze, Schal, Kopfhörer oder Ähnliches.
- Neutrale bis freundliche Mimik, kein verzerrter Gesichtsausdruck.
Lesetipp: Ganz gleich, ob mit KI von einer professionellen Fotografin oder von deiner besten Freund:in erstellt – lies hier alles über Moderne und professionelle Bewerbungsfotos.
Wie wählt man den richtigen KI-Bewerbungsfoto-Generator aus?
Die Auswahl ist inzwischen groß und sehr unterschiedlich. Du kannst ganz pragmatisch an die Sache herangehen und den günstigsten Anbieter mit der schnellsten Lieferzeit wählen. Wie bei allen Dienstleistungen gehst du damit aber ein gewisses Risiko ein, enttäuscht zu werden und in diesem Fall am Ende kein brauchbares Bild zu erhalten. Deshalb wirf lieber vorab einen konzentrierten Blick in die Nutzungsbedingungen. Allein schon, um zu erfahren, welches Rückgaberecht du dann hättest. Auch die FAQs in Ruhe durchzulesen, ist in jedem Fall eine gute Idee. Du bekommst ein Gefühl für den Anbieter und erfährst hoffentlich auch:
- Wem die generierten Bilder gehören – dir oder dem Anbieter?
- Für welche Zwecke du sie verwenden darfst – privat, geschäftlich, kommerziell?
- Was mit deinen privaten hochgeladenen Bildern geschieht – werden sie gelöscht und wann?
- Ob du eine Ansprechperson hast.
- Wo auf der Welt der Server steht, und welches Datenschutzrecht gilt.
Werden diese Fragen nicht verständlich geklärt, sieh dir lieber weitere Anbieter an.
Wer hat die Rechte an meinem KI-Foto?
Da die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Bildgenerierung noch relativ neu ist, ist auch die Rechtslage (Stand Anfang 2025) nicht eindeutig. Beispielsweise ist die Frage des Urheberrechts in Deutschland ungeklärt, da das Bild von einem Algorithmus erschaffen wurde, nicht von einem Menschen. Diskutiert wird aber auch das Argument, dass ein Mensch die KI nur als Werkzeug nutzt. Während Jurist:innen noch debattieren, bist du auf der sicheren Seite, wenn du die Nutzungsbedingungen der jeweiligen Plattform für KI-generierte Bewerbungsbilder durchliest, denn sie sind entscheidend. So behält sich beispielsweise ein großer Gratis-Anbieter das Recht vor, deine KI-Fotos für das eigene Marketing zu nutzen. Ob du etwas dagegen hast, solltest du vor deinem ersten Upload entscheiden. Zwar bleibt dein Recht am eigenen Bild theoretisch unangetastet; aber du willst dir wahrscheinlich keinen Rechtsstreit mit einem internationalen Konzern liefern.
Tipp: Das Recht am eigenen Bild gibt jeder Person in Deutschland die Kontrolle darüber, ob und wie Bilder, auf denen sie erkennbar abgebildet ist, genutzt werden. Es dient dem Schutz der Privatsphäre und der Würde der abgebildeten Person. Ohne Zustimmung ist eine Nutzung in der Regel unzulässig.
Soll ich ein KI-Bewerbungsbild kennzeichnen?
Die Entscheidung zur Kennzeichnung bleibt dir überlassen. Die Europäische Union hat zwar mit dem EU AI Act im August 2024 ein erstes Regelwerk für den professionellen Umgang mit KI-generierten Inhalten festgelegt. Privat kannst du aber selbst entscheiden, ob du deiner zukünftigen Gesprächspartner:in verrätst, dass dein Bild von einer KI erstellt wurde.
KI-Bewerbungsbilder nutzen? Pro und Kontra.

Du hast nun einen Überblick über die technischen Bedingungen eines KI-Bewerbungsfotos. Mit 5 bis 10 guten Porträts von dir und einem kleinen zweistelligen Betrag plus einigen Stunden Zeit für Lieferung und Auswahl solltest du bereit sein, wenn du deine Bewerbungsbilder von einer KI generieren lassen möchtest. Du bist dir noch nicht sicher? Verständlich – sehen wir uns doch mal die Gründe an, die für oder gegen KI-generierte Bewerbungsbilder sprechen:
Pro
- Schnelle Verfügbarkeit und meist große Auswahl an Bildern.
- Vergleichsweise günstig.
- Bequem vom Sofa aus zu erledigen.
- Entspannt, wenn du nicht gern vor der Kamera stehst.
- Perfekte Optik, auch wenn du nicht ausgeschlafen bist.
Kontra
- KI-Bilder können als nicht authentisch empfunden werden.
- Besitzt jemand keine guten Originalfotos von sich, kann das KI-Bild befremdlich wirken.
- KI-Bilder entsprechen nicht der Realität – der Kontrast bei der persönlichen Begegnung kann irritieren.
- Kann in konservativen Branchen Misstrauen hervorrufen – hast du etwas zu verbergen?
Wie denken Personaler:innen über Bewerbungsbilder mit KI?
Eveline Zimmermann aus dem HR-Team der WBS GRUPPE sieht in ihrem Arbeitsalltag viele Bewerbungen. Ihr ist es wichtig, die Persönlichkeit hinter den perfekten Unterlagen zu erfassen. Weil KI in der WBS GRUPPE ein wichtiges Thema ist, findet sie ein KI-generiertes Bewerbungsbild in Ordnung. Sie weist damit aber auf ein wichtiges Entscheidungskriterium hin:

Überlege dir vorab: Passt ein KI-Bild zum Unternehmen und zur ausgeschriebenen Stelle? Bei Bewerbungen an technologieaffine Organisationen kann ein KI-generiertes Bild angemessen sein. Bewirbst du dich im Bereich Design und Gestaltung, wäre es eventuell sogar eine Idee, ein echtes Foto und eine KI-Variante zu verwenden. So zeigst du dein Verständnis für das Thema und einen bewussten Umgang mit zeitgemäßen Tools.
Unser Tipp: Bist du unsicher, dann sieh dir den Web-Auftritt des Unternehmens an. Wie ist der Look, hast du den Eindruck, KI-generierte Porträts vorzufinden? Ein weiterer Anhaltspunkt: Spielt KI eine Rolle im ausgeschriebenen Job? Gehört der Umgang damit zu den von dir geforderten Fähigkeiten? Dann passt sicher auch ein künstliches Bewerbungsbild.
Studie zum Thema:
In Großbritannien hat ein Softwareunternehmen über 1.000 Personaler:innen zum Thema Bewerbungsbilder mit KI befragt.*
- Rund drei Viertel wählten unwissentlich KI-Bilder aus einer gemischten Auswahl.
- Nur knapp 40 % der Bilder wurden richtig zugeordnet, während 80 % der Teilnehmenden sich sicher waren, ein KI-Bild sicher zu erkennen.
- Über die Hälfte erkannte KI-Bilder, die mit einer Gratis-App generiert worden waren. Nur ein knappes Drittel bemerkte den KI-Einfluss bei Bildern, die mit kostenpflichtigen Anwendungen erstellt wurden.
- Interessant sind auch die Ergebnisse zum Thema Bewerbung ohne Bild: Knapp drei Viertel der befragten Personaler:innen neigen dazu, Bewerber:innen mit Bild lieber einzuladen, dabei ist das Bewerbungsbild in Großbritannien schon lange nicht mehr Standard. Die Hälfte der britischen HR-Profis gab an, bei bildlosen Bewerbungen in den Social Media nach einem Bild zu suchen, um ein besseres Gefühl für die Kandidatin zu bekommen.
- Auch in Deutschland steht es dir frei, eine reine Textbewerbung zu versenden, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) soll so Diskriminierung verhindern.
- Neun von zehn Befragten waren übrigens der Meinung, ein KI-generiertes Bild solle gekennzeichnet sein.
Was sagt ChatGPT über KI-Bilder?
Natürlich haben wir auch ChatGPT gefragt „Was schätzt du – werden sich KI-generierte Bewerbungsfotos in Deutschland durchsetzen?“. Die Sprach-KI beendet ihre gewohnt ausführliche Antwort mit dem Fazit: „KI-generierte Bewerbungsfotos haben das Potenzial, sich in Deutschland durchzusetzen, insbesondere in technologisch fortschrittlichen und kreativen Branchen. Allerdings dürfte ihre Akzeptanz in traditionelleren Bereichen aufgrund von Authentizitäts- und Kulturfragen begrenzt bleiben. Die tatsächliche Verbreitung wird davon abhängen, wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von KI und die Anforderungen an Bewerbungsstandards weiterentwickeln.“
Die Entwicklung bleibt spannend, soviel ist sicher. Einen Überblick über Bewerbungstrends und Bewerbung schreiben im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz bekommst du in den beiden Ratgebern Bewerbungstrends – das solltest du über KI wissen und ChatGPT und Bewerbung – so klappt es.
Fazit: KI für Bewerbungsbilder ausprobieren und mit Bedacht einsetzen.
KI-generierte Bewerbungsfotos bieten dir eine schnelle, kostengünstige Möglichkeit, professionelle Bilder zu erstellen – besonders, wenn du gute Ausgangsbilder zur Verfügung hast. Denke daran:
- Sie eignen sich insbesondere für technologieaffine oder kreative Branchen.
- In konservativen Bereichen, etwa in Anwaltskanzleien, im öffentlichen Dienst oder in kleinen, familiengeführten Unternehmen können KI-Bilder allerdings Skepsis hervorrufen.
- Entscheidend ist, ob sie zum Job, zum Unternehmen und der eigenen Bewerbung passen.
- Datenschutz und Nutzungsrechte prüfst du vorab.
- Prüfe auch den Eindruck, den das Bild hinterlässt: Authentizität bleibt ein wichtiger Faktor.
Generell gilt: Nutze KI und probiere verschiedene Anwendungen aus, wann immer du die Chance dazu hast. Beobachte außerdem die Onlinewelt, in der du dich bewegst und versuche, KI-Inhalte zu erkennen. So schulst du deine Wahrnehmung und kannst entscheiden, wie weit du selbst KI nutzen möchtest, um dich und deine Persönlichkeit zu präsentieren.