Fortbildung: Smart weiterbilden neben dem Beruf.

- Was ist eine Fortbildung?
- Diese vier Arten von Fortbildungen gibt es.
- Gibt es IHK-Fortbildungen?
- Was ist ein IHK-Abschluss?
- Wie lange dauert eine Fortbildung?
- Gibt es Förderung für eine Fortbildung?
- Was ist der Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung?
- Ist die Fortbildung Arbeitszeit und wer finanziert die Fortbildung?
- Fortbildungskosten steuerlich absetzen.
- Fortbildung planen – mit dieser Checkliste
- Fazit: Eine Fortbildung bringt dich voran – frage nach.
Was ist die richtige Art, um sich im Beruf weiterzubilden? Wann brauche ich eine Fortbildung und wann ist eine Weiterbildung oder eine Umschulung geeigneter?
In diesem Ratgeber-Beitrag beantworten findest du Antworten zum Thema Fortbildung und berufliche Qualifizierung. Selbstverständlich gehen wir dabei auch auf deine Möglichkeiten der Förderung ein und geben Tipps, wie du Fortbildungskosten steuerlich absetzen kannst. Schließlich bekommst du noch eine Checkliste für deinen Weg zur erfolgreichen Fortbildung.
Was ist eine Fortbildung?
Eine Fortbildung ist eine Lernmaßnahme, bei der Menschen ihr berufliches Wissen erweitern oder vertiefen. Sie baut auf einer abgeschlossenen Ausbildung oder Berufserfahrung auf und ist häufig mit dem Ziel verknüpft, beruflich aufzusteigen.
Fortbildungen können kurze Workshops, Seminare oder längere Kurse (z. B. Aufstiegsfortbildungen) sein und helfen dabei, fit für die beruflichen Anforderungen der Zukunft zu sein.
Diese vier Arten von Fortbildungen gibt es.
Man unterscheidet vier Arten von Fortbildungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen:
- Erhaltungsfortbildung: frischt berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf, etwa nach einer längeren Elternzeit.
- Erweiterungsfortbildung: erweitert berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten, zum Beispiel um zukünftig neue Aufgaben zu übernehmen.
- Anpassungsfortbildung: hält berufliches Wissen und berufliche Fähigkeiten aktuell oder passt sie an neue Anforderungen, etwa rechtlicher oder technischer Art, an.
- Aufstiegsfortbildung: qualifiziert dazu, nach abgeschlossener Ausbildung in höhere Positionen aufzusteigen.
Schon gewusst? Eine Sonderform der Fortbildungen ist die Unterweisung im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes. Dabei geht es darum, den Mitarbeitenden Skills zur Sicherheit am Arbeitsplatz zu vermitteln.
15,1 Millionen Personen in Deutschland haben besonderes Interesse an einer beruflichen Weiterbildung.
Quelle: Statista 2022
Gibt es IHK-Fortbildungen?
Mit IHK-Fortbildung ist eine Aufstiegsfortbildung gemeint. Aufstiegsfortbildungen dauern länger als die anderen drei Varianten und schließen mit einer Prüfung vor der Handwerkskammer oder der IHK ab. Den Unterricht zur Prüfungsvorbereitung kannst du allerdings bei einem staatlich anerkannten Bildungsträger deiner Wahl absolvieren. Bei der WBS TRAINING geht das zu 100 % online und selbstverständlich auch berufsbegleitend. Mit einer Aufstiegsfortbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder der Handwerksordnung (HwO) qualifizierst du dich für eine Fach- oder Führungsaufgabe und damit für deinen nächsten Karriereschritt.
Was ist ein IHK-Abschluss?
Wenn du dich nach deiner Aufstiegsfortbildung vor der IHK – Industrie- und Handelskammer prüfen lässt, erhältst du einen neuen Berufsabschluss, etwa als
- Fachwirt:in
- Technische Betriebswirt:in
- Industriemeister:in
- Bachelor Professional
- Fachkaufmann/-frau
Ein IHK-Abschluss bietet dir neue berufliche Perspektiven, schärft dein Profil und stärkt deine Position in Gehaltsverhandlungen. Lies mehr darüber hier: Fachwirt:in – dein Karrieresprung.
Unser Tipp: Fortbildung während der Elternzeit. Da viele Fort- und Weiterbildungsangebote berufsbegleitend stattfinden, lohnt sich die Überlegung, bereits die Elternzeit für die berufliche Entwicklung zu nutzen. In unserem Ratgeber Weiterbildung in der Elternzeit: So bleibst du beruflich am Ball findest du Denkanstöße und Tipps zum Thema.
Wie lange dauert eine Fortbildung?
Fortbildungen sind meist kurz. Sie können aus einer oder wenigen Unterrichtseinheiten bestehen. Eine Sicherheitsunterweisung kann zum Beispiel aus nur einer Lerneinheit bestehen. Eine Fortbildung, die Mitarbeitende im technischen Service auf den neuesten Stand bringt, kann aus einer oder aus mehreren Lerneinheiten bestehen.
Eine Ausnahme hinsichtlich der Dauer einer Fortbildung ist die Aufstiegsfortbildung. Sie führt zu einem stark veränderten Berufsbild und dauert zwischen einem und drei Jahren. Die Dauer hängt auch davon ab, ob die Prüfungsvorbereitung berufsbegleitend oder in Vollzeit stattfindet.
Gibt es Förderung für eine Fortbildung?
Du kannst staatliche Unterstützung beantragen, wenn dein Unternehmen nicht für deine Fortbildung bezahlt. So gibt es etwa das Aufstiegs-BAföG (früher Meister-BAföG) oder einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit. Auch die einzelnen Bundesländer haben unterschiedliche Förderprogramme. Hier findest du eine hilfreiche Übersicht der Fördermöglichkeiten.
Was ist der Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung?
Viele Menschen benutzen die beiden Begriffe Fortbildung und Weiterbildung synonym. Es gibt jedoch Unterschiede in den Definitionen.
Bei einer Fortbildung geht es darum, Qualifikationen für den aktuellen Beruf zu erlangen. So ist der Begriff Fortbildung im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt. Sie baut immer auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder entsprechender Berufserfahrung auf. Die Bundesagentur für Arbeit spricht bei Fortbildungen auch von „beruflicher Qualifizierung“ und „Aufstiegsweiterbildung“.
Eine Weiterbildung erweitert zwar ebenfalls die beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Doch muss eine Weiterbildung nicht unbedingt mit der aktuellen Jobsituation in Zusammenhang stehen. Sie kann dich sogar ohne abgeschlossene Berufsausbildung voranbringen. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeber zum Thema Weiterbildung ohne Ausbildung.
Ist die Fortbildung Arbeitszeit und wer finanziert die Fortbildung?

Kurze Fortbildungen, die eine Sicherheitseinweisung, ein technisches Update oder eine Unterrichtseinheit beinhalten, finden normalerweise während der Arbeitszeit statt. Es fallen dann keine Kosten für die Arbeitnehmer:innen an.
Dauert die Fortbildung länger, kann sie teilweise während der Arbeitszeit und zum anderen Teil in der Freizeit und am Wochenende stattfinden. Oft teilen sich Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen auch die Kosten für eine Fortbildung. Hier ist dein Verhandlungsgeschick gefragt. Wenn du deine Chef:in überzeugen kannst, wie deine Fortbildung dem Unternehmen hilft, kannst du die Lasten zu deinen Gunsten verschieben.
Fortbildungskosten steuerlich absetzen.
Bei einer Fortbildung können Kosten für Reisen, Unterkunft, Verpflegung, Teilnahmegebühren und Prüfungsgebühren entstehen. Die steuerliche Anrechnung hängt davon ab, ob das Finanzamt die Fortbildung anerkennt oder als Ausbildung betrachtet.
- Die Kosten für eine Fortbildung können in unbegrenzter Höhe steuerlich abgesetzt werden. Fortbildungskosten sind Werbungskosten. Fortbildungen sind beruflich begründete Zusatzausbildungen und Weiterbildungen. Du machst sie nach deiner ersten Ausbildung oder deinem ersten Studienabschluss. Sie werden vom Finanzamt anerkannt. Dazu gehören also Zweitstudien, Umschulungen sowie innerbetriebliche Fortbildungen.
- Kosten für eine Ausbildung dagegen sind keine Werbungskosten, sondern Ausbildungskosten. Die Kosten entstehen beim Abschluss an einer allgemeinen Schule, der ersten Ausbildung und dem ersten Studium. Diese Kosten sind nur bis zu einer bestimmten Höhe auf die Steuerlast anrechenbar.
Fortbildung planen – mit dieser Checkliste
Du kannst dir vorstellen, eine Fortbildung für deine berufliche Entwicklung zu nutzen? Prima, wir haben dir hier alle To Dos übersichtlich zusammengefasst, damit sie ein voller Erfolg für dich wird.
Zielklärung: Was möchtest du erreichen?
Karriereschritt, berufliche Veränderung oder Spezialisierung – welche Qualifikationen möchtest du erlangen und warum? Geht es um bestimmte Zertifikate? Wie passt die Fortbildung in deine Langzeitplanung und wie sinnvoll ist sie im aktuellen Arbeitsumfeld?
Bildungsanbieter und Kursformat wählen
Welcher Anbieter erfüllt deine Ansprüche? Welche Lernform wird angeboten: Online, vor Ort oder eine Mischform? Genügt dir der Praxisanteil, findest du Ansprechpartner:innen? Gibt es eine Prüfung, wie läuft sie ab, welche Zertifikate erhältst du? Bauen die Inhalte auf dein bisheriges Wissen auf? Erfüllst du die Teilnahmevoraussetzungen, wie Bildungsabschlüsse oder Berufserfahrung?
Dauer und Zeitaufwand kalkulieren.
Welche Angebote gibt es, wie passen die Unterrichtszeiten in deinen Alltag, hast du ausreichend Zeit und Raum zum Lernen? Kannst du die Fortbildung ganz oder teilweise während der Arbeitszeit absolvieren? Wann ist der nächste passende Starttermin und wie ist die Anmeldefrist?
Vorgesetzte ins Boot holen.
Mit dieser sorgfältigen Vorbereitung hast du gute Chancen, deine Arbeitgeber:in zu überzeugen. Sprich deine Personalverantwortlichen an und erkläre, wie deine neuen Kenntnisse auch dem Unternehmen nützen. Übrigens: Auch Betriebe können Förderung für die Fortbildung ihrer Mitarbeitenden beantragen.
Budget ermitteln.
Ermittele die Gesamtkosten deiner Fortbildung und kläre, wer sie übernimmt:
Kannst du auf Unterstützung durch deine Arbeitgeber:in hoffen? Dann erfrage, welche Unterlagen benötigt werden und reiche sie ein. Oder kannst du die Fortbildung selbst finanzieren? Recherchiere Fördermöglichkeiten und lasse dich beraten. Auch Bildungsanbieter helfen gern bei dieser Frage.
Anmelden und Ausstattung organisieren.
Steht die Finanzierung, melde dich verbindlich an und erfrage, welche Hardware du benötigst und wann eventuelle Reisetermine anstehen. Trage alle relevanten Termin in deinen Kalender ein, stimme sie gegebenenfalls mit deiner Arbeitsstelle ab.
Nach der Fortbildung
- Nicht vergessen: Reiche deinem Personalbüro die Teilnahmebestätigung ein und lege deine Ausgaben so ab, dass du sie für die Steuererklärung parat hast.
- Vernetze dich mit Teilnehmer:innen oder Trainer:innen und pflege deine Kontakte.
Fazit: Eine Fortbildung bringt dich voran – frage nach.
Du profitierst in jedem Fall von einer Fortbildung. Digitalisierung und Globalisierung sorgen für stetige Veränderung in der Arbeitswelt, sodass immer weniger Jobs noch ohne Lernbereitschaft machbar sind. Wenn du den Eindruck hast, von einer Fortbildung zu profitieren, sprich deine Vorgesetzten an und frage nach. Du beweist damit Engagement und Offenheit für Veränderung.