Bewerbung und Karriere

Umschulung mit 50: Job wechseln & durchstarten.


Frau um die 50 Jahre sitzt lachend an einem Tisch mit Laptop und Kaffeetasse.

Neuer Beruf mit 50+?

Du planst einen Jobwechsel mit 50 plus? Dann bist du hier richtig! Wir zeigen dir Möglichkeiten für eine Umschulung und nennen dir Beispiele für die beliebtesten Umschulungen. Außerdem erfährst du hier das Wichtigste über deine Chancen als Quereinsteiger:in nach einer Umschulung oder Weiterbildung mit 50plus.

Und das Beste: Unsere Teilnehmerin Martina Oertmann-Brandt teilt ihre persönlichen Erfahrungen. Die 58-Jährige hat im Verlauf eines Jahres vier unterschiedliche Bildungsmaßnahmen durchlaufen und dabei auch verschiedene Lernbedingungen ausprobiert. Spoiler: Digitale Tools zu nutzen und sich im 3D-Learnspace zu bewegen hat ihr riesigen Spaß gemacht.

Umschulung mit 50 – geht das?

Was für eine Frage – selbstverständlich geht das. Du kannst im Alter von 50 Jahren und mehr einen guten neuen Job bekommen. Wenn wir uns umschauen, sehen wir in beinahe allen Branchen Menschen, die mit 50 Jahren und darüber hinaus eine begehrte Fachkraft sind. Und sie bieten Unternehmen jede Menge Vorteile, von denen auch jüngere Kollegen profitieren:

Über 50-Jährige ...

  • haben mehr Lebenserfahrung.
  • bringen mehr Joberfahrung mit.
  • sind oft gelassener und zugleich beharrlicher.
  • haben keine kleinen Kinder mehr zu versorgen.

Jobwechsel mit 50+ klappt mit Weiterbildung oder Umschulung.

Unsere Teilnehmerin Martina Oertmann-Brandt hat nach über 30 Jahren Berufstätigkeit in den Bereichen Pflege und Pädagogik ihre Arbeitslosigkeit als Chance genutzt. Einen Jobwechsel mit 50+ sah sie dank geförderter Weiterbildung als spannende Perspektive. Sie hat ausführlich recherchiert, sich von uns beraten lassen und bekam von der Agentur für Arbeit schließlich sogar vier unterschiedliche Maßnahmen bewilligt. 

Ich wusste, was am Arbeitsmarkt gesucht wird und habe gezielt Kurse ausgewählt, die meine Berufserfahrung ergänzen. Mein Kurs zur Referentin für betriebliche Aus- und Weiterbildung sowie Weiterbildungen in Microsoft Office 365 und als Mediatorin wurden bewilligt, nachdem ich mich informiert und überzeugend argumentiert habe. Gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Überzeugend ist, wenn man konkrete Ziele hat und zeigt, dass die Weiterbildung zur Marktlage passt. Fragen stellen und Wünsche äußern hilft dabei.

Martina Oertmann-Brandt

Teilnehmerin

Tipp: In diesem Ratgeber findest du noch mehr Tipps zur Vorbereitung auf das Gespräch bei der Arbeitsagentur

Welche Möglichkeiten bietet mir ein Berufswechsel mit 50+?

Eine Umschulung mit 50+ kann dir neue Karrierechancen eröffnen. Du kannst dich – aufbauend auf deinen Berufserfahrungen – spezialisieren oder bei einem Berufswechsel in eine höhere Position einsteigen. Durch eine Umschulung kannst du auch auf Veränderungen in deinem Privatleben reagieren. Wichtig ist, dass du mit der Umschulung ein Ziel verbindest. Dann gelingt es dir auch, die Zeit des intensiven Lernens voll für dich zu nutzen und durchzuziehen.

Welche Umschulungen oder Weiterbildungen sich für dich eignen, das hängt zum einen von deinen Neigungen, deinen Vorerfahrungen und deinem Ziel ab. Zum anderen lohnt sich ein Blick auf den Arbeitsmarkt: 

  • Welche Berufe haben Zukunft?
  • Wo werden Fachkräfte gesucht?

Nur für solche Berufe erhältst du eine von der Agentur für Arbeit geförderte Umschulung. Beliebte Umschulungen ab 50 sind kaufmännische Berufe, Fachinformatiker:in, Mediengestalter:in oder Pflegefachkraft.

Wertvolle Tipps zum Jobwechsel mit 50+.

Vorschaubild Youtube play button

Mit dem Abspielen des Videos stimmst du unserer Datenschutzerklärung zu. Mit dem Starten des YouTube-Videos werden Daten an YouTube übertragen.

Unser Video-Hero Chris gibt dir in 5 Minuten wertvolle Tipps und beantwortet alle Fragen rund ums Thema Jobwechsel oder Umschulung mit 50+.

Das erwartet dich:

  • Darum hast du mit 50+ noch gute Jobchancen.
  • Ist ein Quereinstieg mit 50+ möglich?
  • Diese Weiterbildungen sind richtig beliebt.

Welche Chancen habe ich mit 50 bei einem Quereinstieg?

Theoretisch hast du die gleichen Chancen wie mit 25, denn neben der geschlechtsneutralen Ausschreibung darf es in einer Jobbeschreibung auch keine Altersdiskriminierung geben. Arbeitgeber:innen dürfen weder ausdrücklich nach jungen noch nach älteren Mitarbeiter:innen suchen. Darum kannst du dich bei deinem Quereinstieg ab 50 durchaus auf Stellen bewerben, in denen „Berufsanfänger:innnen“, „Hochschulabsolvent:innen“ oder neue Mitglieder für ein „junges“ Team gesucht werden. Gehe dabei selbstbewusst mit deinem Alter um und hebe die Vorteile deiner gesammelten Erfahrung hervor. Entscheidend sind in der Praxis deine Überzeugung und Entschlossenheit, die du mit einer Umschulung oder einer Weiterbildung immerhin schon mal deutlich unter Beweis gestellt hast.

Die besten Chancen auf ein Vorstellungsgespräch und auf einen Job hast du:

  • mit einer professionellen und aktuellen Bewerbung,
  • mit deinem reichen Wissens- und Erfahrungsschatz,
  • mit dem Willen, Neues zu lernen und sich in ein bestehendes Team einzufügen,
  • mit glaubhafter Begeisterung für den neuen Beruf
  • und mit einem überzeugenden Auftreten.

Gut zu wissen: Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge schätzen Unternehmen an Arbeitnehmer:innen der Generation 50 plus vor allem die Lebens- und Berufserfahrung sowie die herausragende Kommunikationsstärke. Teams, die eine gute Mischung aus Älteren und Jüngeren aufweisen, werden demnach insbesondere in der Projektarbeit eingesetzt, um eine optimale Balance aus Agilität, Urteilsfähigkeit und Motivation zu schaffen – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Welche Jobs sind die gefragtesten bei einer Umschulung?

Die aktuell gefragtesten Berufe sind vielfältig und zukunftsorientiert. Technik, IT und Wirtschaft und Verwaltung sind dabei zentrale Bereiche, in denen fortwährend Fachkräfte gesucht werden. Du kannst hier in verschiedensten Branchen durchstarten – auch als Quereinsteiger:in mit 50 plus.

Es gibt dabei…

  • Umschulungsberufe, die sich besonders für kreative Menschen eignen,
  • kaufmännische Berufe, in denen sich Rechenkünstler:innen verwirklichen können,
  • technische Berufe und Dienstleistungsberufe
  • sowie Berufe, die soziale Fähigkeiten, Empathie und Lebenserfahrung voraussetzen.
     

Dabei ist der letzte Punkt hoch spannend, denn Berufe für Quereinsteiger:innen ab 50 werden sich zukünftig vor allem im Pflege- und Pädagogikbereich ergeben. Insbesondere Lehrer:innen und Pflegefachkräfte werden auch als Quereinsteiger:innen händeringend benötigt, um die vielen Stellen zu besetzen, die rentenbedingt wegfallen. 

Du willst mehr zum Thema wissen? Lies hier mehr über das Thema: 
Berufe für Quereinsteiger:innen – fünf Tipps für den Berufswechsel

Eine gute Wahl treffen: Erfahre in unserem verlinkten Artikel mehr über die gefragtesten Berufe für eine Umschulung. Und wähle sorgfältig, denn du hast noch einige Berufsjahre vor dir.

Wie läuft eine Umschulung ab?

Bei WBS TRAINING finden die meisten Umschulungen in Vollzeit statt und dauern 24 Monate. Du lernst alle Inhalte live online in unserer digitalen Lernumgebung und bist immer im Austausch mit den anderen Teilnehmenden, deinen Trainer:innen und Ansprechpersonen. Am Ende des Kurses gehst du gut vorbereitet in deine IHK-Prüfung. Wir bieten auch Teilzeitkurse an. 

50 plus – willst du's wissen?

Dann finde jetzt heraus, welche Umschulungen es gibt und wie du Förderung erhältst.

Umschulungen entdecken

Lasse dich fördern – auch mit 50 plus!

Die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter fördern Weiterbildungen oder Umschulungen für Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen. Die häufigste Fördermaßnahme ist dabei der Bildungsgutschein. Der deckt die kompletten Kosten für deine Weiterbildung oder Umschulung, die du gemeinsam mit deiner Berater:in in der Arbeitsagentur abstimmst. Dabei spielt die Altersgrenze keine Rolle, die Förderungen gelten also auch für Personen über 50. Informiere dich über deine Fördermöglichkeiten und lasse dich dazu auch unverbindlich von Bildungsanbietern beraten.

Übrigens kannst du dir schon bei der Entscheidung für die passende Weiterbildung Hilfe holen und dafür Förderung erhalten. Für Martina war es der Start auf ihrem neuen, beruflichen Weg:

Die Berater:innen der WBS TRAINING haben mir als erstes ein Coaching zur Berufsfindung empfohlen. Eine Woche lang hat sich meine Coachin mir gewidmet – empathisch, offen, sehr reflektiert und dabei fröhlich und positiv. Meine Vision von dem, was ich im Beruf bewirken will und was ich dafür lernen möchte, wurde mir dadurch klar. Auch mit 50 plus ist ein Coaching zur Berufsfindung sehr hilfreich!

Hier erhältst du einen Überblick über alle Förderungen

Umschulung oder Weiterbildung – was ist das Richtige mit 50 plus?

Eine Frau im Homeoffice arbeitet am Laptop.

Mit einer Umschulung lernst du einen ganz neuen Beruf inklusive Betriebspraktikum und IHK-Prüfung. Bei Vollzeitunterricht planst du dafür in der Regel um die zwei Jahre ein. Gute Chancen auf Förderung hast du, wenn du deinen alten Beruf nicht mehr ausüben kannst, etwa aus gesundheitlichen Gründen, oder weil der Arbeitsmarkt sich verändert hat.

Wenn dir der zeitliche Aufwand zu groß erscheint und du zügig wieder ins Berufsleben einsteigen willst, kommt eine geförderte Weiterbildung für dich infrage, denn die ist zeitlich kompakter. Eine Weiterbildung kann ein guter Start in einen Berufswechsel oder Quereinstieg sein. Martina hat sogar mehrere Weiterbildungen kombiniert, um ihr neues berufliches Ziel zu erreichen.

Beispiele für geförderte Weiterbildungsbereiche sind:

Ich habe keinen akademischen Abschluss, kann aber mit einer langjährigen und sehr vielseitigen Berufserfahrung punkten. Nun wird ein Studium im sozialen Bereich häufig gefordert. Gemeinsam mit meiner Beraterin bei der WBS TRAINING haben wir deshalb gezielt Kurse ausgewählt, die meine Erfahrung so ergänzen, dass sich ein rundes Bild ergibt. Nach der Weiterbildung möchte ich Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang von Schule zum Beruf begleiten. Elternbegleitung und Beratung könnte ich mir ebenso vorstellen. Ich bin offen für Neues.

Martina Oertmann-Brandt

Teilnehmerin

Wie geht digitale Weiterbildung? Drei Fragen an Martina.

Digitalisierung ist zwar in aller Munde, aber nicht unbedingt Teil der Arbeitswelt, gerade in Pflege und Pädagogik. Wie fühlt sich der Wechsel an; von einem sozialen Beruf zum Vollzeitunterricht am Bildschirm? Und wie klappt das Erlernen vieler neuer, digitaler Anwendungen mit 50 plus? Das wollten wir von Martina wissen:

Du kommst aus der Pflege. Fiel dir das digitale Lernen schwer?

Nein, ich fand es sogar spannend. Das Einführungsmodul zu Arbeiten 4.0 hat uns gut auf digitale Tools vorbereitet. Anfangs hatte ich Bedenken und musste die Technik erstmal erobern: Sich mit einem Avatar durch virtuelle Räume zu bewegen, will geübt sein. Aber das ging dann erstaunlich schnell und ich habe sehr bald die Vorteile dieser Lernumgebung schätzen gelernt. Die Technologie bietet unglaublich viele Möglichkeiten für Gruppenübungen, Lernspiele, Lernstationen – ich bin inzwischen ein großer Fan. Lernen macht Spaß, und wer Angst vor digitalen Medien hat, überwindet sie in so einer Weiterbildung schnell.

Konntest du den Lernstoff mit deiner Berufserfahrung verknüpfen?

Absolut. Die Lerninhalte im Kurs haben mir eine neue Perspektive auf Themen wie Wissensvermittlung oder Projektmanagement vermittelt, meine Fähigkeiten konkretisiert, greifbarer gemacht und auf die Entwicklung der Arbeitswelt angepasst. Alles, was ich gelernt habe, ergänzt meinen Erfahrungsschatz sinnvoll. Und neben dem Lehrplan lernt man auch im Umgang mit den unterschiedlichen Teilnehmenden und Trainer:innen immer dazu.

Wie war das Miteinander beim Lernen?

In der jetzigen Weiterbildung zur Mediatorin lerne ich online von zu Hause; im WBS LearnSpace 3D®. Meine erste Weiterbildung zur Referentin für betriebliche Aus- und Weiterbildung fand auch online statt, allerdings habe ich dafür die Lernräume am Standort Düsseldorf genutzt. Die Rahmenbedingungen vor Ort waren lernfördernd, es gab immer Ansprechpersonen im Gebäude. Der lebhafte, digitale Austausch mit Teilnehmer:innen aus allen Branchen war so bereichernd – genauso, wie die intensive Gruppenerfahrung vor Ort. In den Kursen gab es alle Altersgruppen, und nicht nur in meiner Berufspraxis war das Thema Arbeiten 4.0 bisher zu kurz gekommen. Ich habe wirklich tolle und nützliche Anwendungen kennengelernt. Die motivierende und herzliche Art der Trainer:innen hat mir sehr geholfen, und mein Selbstwertgefühl ist gewachsen. Ich habe keine Angst mehr vor neuen Technologien – traut euch, Leute!

Tipps für einen beruflichen Neuanfang mit 50 plus.

  • Sorgfältig auswählen: Dir stehen noch 15 oder mehr Berufsjahre bis zur Rente bevor. Entscheide dich darum für einen neuen Job, der zu dir und deinem Ziel passt.
  • Selbstsicher auftreten: Du weißt, was du kannst und das strahlst du auch aus.
  • Karriere planen: Mit 50 Jahren ist nicht Schluss auf der Karriereleiter. Bewirb dich nicht wahllos, sondern gezielt um Stellen, in denen du dich entwickeln kannst.
  • Kompetenzen kennen: Mache dir bewusst, welche neuen und alten Kenntnisse und Fähigkeiten dich zu einer unverzichtbaren Arbeitskraft machen.
  • Netzwerk nutzen: Baue schon während der Umschulung oder Weiterbildung ein berufliches Netzwerk mit Kollegen auf und pflege dein bestehendes weiter. Das erleichtert dir den Einstieg in den neuen Umschulungsberuf ab 50. 

Nur Mut: Eine Umschulung und ein Jobwechsel mit 50+ ist heute normaler und erfolgversprechender als früher. Viele Arbeitgeber:innen erkennen und schätzen die Potenziale reiferer Mitarbeiter:innen.

Fazit: Es lohnt sich, mit 50 plus nochmal durchzustarten.

Es lohnt sich, auch mit 50 plus nochmal durchzustarten und eine neue Stelle zu suchen. Auch wenn du schon viele Jahre in deinem Unternehmen oder in deiner Branche gearbeitet hast, ist es nicht zu spät, mit der richtigen Einstellung und Motivation neu zu beginnen. Es gilt das Motto „Deine Erfahrung ist deine größte Stärke“.

Über viele Jahre hast du dir außergewöhnliche Kompetenzen in puncto Kommunikation, Toleranz, Loyalität, Sorgfalt und dem Zusammenwirken im Team angeeignet. Nutze diese Stärken, um mit deiner Erfahrungs-Power und einem stabilen Mindset – auch in turbulenten Zeiten – im neuen Job so richtig zu punkten und zu begeistern.

Ich bin jetzt sehr gut gerüstet für meinen neuen Berufsstart und freue mich total darauf, meine Kenntnisse und Fähigkeiten endlich umsetzen zu können. Lebenslanges Lernen begeistert mich. Man muss nicht warten, bis man arbeitslos wird; auch Arbeitgeber:innen können Förderung für Weiterbildung erhalten. Ich möchte allen Mut machen, die gerade mit dem Thema Jobwechsel zu tun haben: Informiert euch, recherchiert und lasst euch beraten – es gibt so viele gute Lernangebote! Ich glaube, je mehr Menschen ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend weitergebildet werden, desto mehr kommen auch wieder in Arbeit.

Martina Oertmann-Brandt

Teilnehmerin

Tipp: Du möchtest dich weiterbilden, aber weißt nicht, ob du Förderung erhalten kannst?
Informiere dich hier über alle Fördermöglichkeiten