KI im Job - was ändert sich für mich?

- Don't panic: KI im Job ist schon lange da.
- KI ist ein Werkzeug und Arbeitsplätze gibt es genug.
- Welche Jobs kann KI komplett übernehmen?
- Wird dein Beruf von KI ersetzt?
- Menschliche Fähigkeiten werden immer gebraucht.
- Nicht alle Jobs verändern sich gleich stark durch KI.
- Fazit: KI ausprobieren, Neues lernen, neugierig bleiben sichert deinen Job.
Online-Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz, kurz KI, sind seit Winter 2022 in aller Munde – sicher hast du auch schon mal ChatGPT ausprobiert. Die Text-KI zeigt auf faszinierende Weise, zu welcher Leistung ein Algorithmus fähig ist: Gedichte oder wissenschaftliche Arbeiten erscheinen im Chatfenster in Sekundenschnelle und stellen menschliche Kreativität und Fleiß infrage. Entsprechende Bild-KIs wie das kostenpflichtige Midjourney oder die frei verfügbaren Angebote wie MyEdit oder DALL-E erzeugen komplexe Grafiken und Bildwelten in beliebiger Stilrichtung. Wieder andere Programme komponieren Symphonien oder vertonen Textnachrichten als Popsong.
Dieser rasante Wandel bringt viele Fragen mit sich. Fragst du dich auch, was sich für dich in der Arbeitswelt ändert? Welche Jobs wohl in Zukunft von Künstlicher Intelligenz übernommen werden, aber auch, welche neuen Jobs entstehen?
In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf aktuelle Prognosen und Fakten mit dem Ziel, dir eine Portion Zuversichtlichkeit und Neugier auf die Zukunft mitzugeben.
Don't panic: KI im Job ist schon lange da.
Gehörst du zu den Menschen, die sich Sorgen um ihre Zukunft als Arbeitnehmer:in machen, seit alle Welt über KI spricht? Dann verhelfen dir diese Fakten vielleicht zu Entspannung und Besonnenheit:
- KI ist kein plötzliches Phänomen, sondern schon lange Teil des Alltags und der Arbeitswelt.
- Derzeit gibt es mehr als genug Jobs in fast allen Branchen – lies mehr in unseren Ratgeber zum Thema Arbeitsmarkt.
- Veränderungen passieren nie von heute auf morgen und sind selten absolut.
- Solltest du tatsächlich arbeitslos werden, hast du die Chance auf eine Weiterbildung.
- Es gibt eine stetig wachsende Auswahl an KI-basierten Anwendungen, die kostenlos nutzbar sind. Du kannst dich jederzeit damit vertraut machen und einfach mal ausprobieren, wie KI so tickt.
Sehen wir uns die Lage genauer an: Nur weil generative KI-Anwendungen jetzt frei nutzbar sind und damit auch Thema in den Medien, ist Künstliche Intelligenz nicht wirklich neu. In vielen Berufen gehört KI schon lange zum Arbeitsalltag. Medizinische Diagnosen, automatisierte Produktionsroboter oder Fahrassistenzsysteme sind nur einige Beispiele. Vor allem aber nutzen wir auch im Privatleben täglich KI-Anwendungen:
- Dein Navigationssystem berechnet dir bei Stau selbstständig eine alternative Route.
- Dein Streaminganbieter kennt deinen Film- oder Musikgeschmack und macht passende Vorschläge.
- Dein Online-Übersetzungsprogramm erleichtert dir die Kommunikation im Urlaub.
- In deiner Mailbox werden SPAM-Nachrichten vorsortiert.
- Und vielleicht hast du auch eine Smarthome-Assistenz, die auf Zuruf Wohnzimmerbeleuchtung, Heizung und Kaffeemaschine steuert?

KI ist ein Werkzeug und Arbeitsplätze gibt es genug.
Diese Beispiele machen klar: KI ist keine Bedrohung, die kurz davorsteht, in Hollywood-Manier deine Lebenswelt aus den Fugen zu heben. Sie ist vielmehr ein Werkzeug, das dir den Alltag erleichtern kann und am Arbeitsplatz leidige Routineaufgaben abnimmt. Klar ist, dass die Arbeitswelt sich weiter digitalisieren und rasant verändern wird. Forschende und Expert:innen sind sich aber einig, dass uns keine Massenarbeitslosigkeit bevorsteht. Die allermeisten Arbeitnehmer:innen werden im Zusammenhang mit KI ihre Kenntnisse erweitern, neue Tätigkeiten übernehmen und so ihren Arbeitsplatz erhalten. Menschen, die arbeitslos werden, weil ihre Arbeit tatsächlich komplett von einem KI-System übernommen wird, erhalten im Jobcenter Beratung und Förderung, um sich weiterzubilden. Denn wie unser jährlicher JobReport zeigt: Es sind mehr als genügend Jobs in verschiedenen Branchen ausgeschrieben. Wer lernbereit ist und neugierig bleibt, muss sich keine Sorgen machen und wird nicht lange ohne Arbeit sein.
Übrigens, wie du gut vorbereitet in dein Gespräch mit Jobcenter oder Arbeitsagentur gehst, haben wir für dich in unserem Ratgeber zusammengefasst: Tipps für das Gespräch bei der Arbeitsagentur.
Welche Jobs kann KI komplett übernehmen?
Sehen wir uns also die Veränderung an: Der Großteil aller Jobs wird wahrscheinlich nicht wegfallen, sondern die Anforderungen werden sich ändern. KI wird dir unterstützend Routineaufgaben abnehmen, du wirst dich tendenziell eher mit Entscheidungen, kreativen oder kommunikativen Aufgaben beschäftigen. Einige Tätigkeiten kann Künstliche Intelligenz aber schon bald vollständig ausführen:
- Es ist abzusehen, dass gleichförmige Aufgaben wie Datenerfassung und Ablage im Bereich Sachbearbeitung und Sekretariat zeitnah von KI-Systemen übernommen werden können.
- In der Produktion wird bereits heute ein erheblicher Teil von Robotern ausgeführt, die sich auf unterschiedliche Werkstücke einstellen, selbsttätig Nachschub organisieren oder ihre Wartung beauftragen.
- Im Bereich Transport werden selbstfahrende Fahrzeuge oder Drohnen mittelfristig Kommissionierungs- und Lieferaufgaben übernehmen.
- Im Einzelhandel kennst du bereits SB-Kassen, an denen du deine Ware scannen und bezahlen kannst, idealerweise ohne menschliche Assistenz.
- Im Kundenservice hast du dich sicher schon mal über die Grenzen eines Chatbots geärgert? Sprach-KI entwickelt sich rasant und kann schon bald handfeste und hilfreiche Auskunft geben.
Sucht man online nach Listen von Berufen, die als Erstes ganz durch KI ersetzt werden können, findet man meist diese Aufzählung:
- Kassierer:innen und Schalterpersonal
- Kund:innenservice per Chat oder Hotline
- Lager- und Transportmitarbeiter:innen
- Verwaltung: Sachbearbeitung, Buchhaltung
- Medienproduktion: Text, Bild, Erklärfilm
Wird dein Beruf von KI ersetzt?
Ist dein derzeitiger Beruf auf der Liste? Dann ist es Zeit für Weiterbildung. Denn mit neuem Wissen und frischen Kenntnissen wird es auch neue Aufgabengebiete für dich geben. Dank KI entstehen nämlich fortwährend neue Berufe. Dafür braucht es in allen Branchen kommunikationsstarke Menschen mit Kreativität und einem soliden Verständnis vom Umgang mit großen Datenmengen, genannt Big Data. Neue Berufe bauen häufig auf vorhandene Fachkenntnisse auf und sind durch eine Weiterbildung oder eine Umschulung erlernbar. Sechs neue Berufe mit KI stellen wir dir in diesem Ratgeber vor.
Menschliche Fähigkeiten werden immer gebraucht.

In jeder Branche wird es auch weiterhin großen Bedarf an gut ausgebildeten Menschen geben, auch und gerade, wenn KI zum Einsatz kommt. Die neuen Systeme müssen schließlich abgestimmt, installiert, erklärt, gewartet und konfiguriert werden. Welche Fähigkeiten lohnt es sich also, zu lernen und auszubauen? ChatGPT empfiehlt diese Skills:
- Grundlegendes Verständnis von KI und Maschinellem Lernen (ML)
- Visualisierung und Auswertung von Daten
- Programmier- und Automatisierungskenntnisse, zum Beispiel Python
Aber neben technischem Verständnis für die Wirkungsweise von KI zählen auch Soft Skills:
Kreativität und Problemlösung:
KI kann viele Aufgaben automatisieren, aber kreative Problemlösung und innovatives Denken bleiben menschliche Domänen.
Kritisches Denken und Entscheidungsfindung:
Kritisches Denken, Abwägen und Abstimmen sind nötig, um Daten und KI-generierte Ergebnisse zu hinterfragen und Handlungen abzuleiten.
Kommunikation und Kollaboration:
Überall, wo Teams zusammenarbeiten, sind starke Kommunikationsfähigkeiten unerlässlich, um produktiv mit Kolleg:innen und KI-Systemen zu interagieren. Erst recht angesichts der Globalisierung.
Verantwortung für Datenschutz und Ethik:
Wird der Datenschutz gewährleistet? Welche ethischen Überlegungen gilt es zu berücksichtigen? Fragen, die nur Menschen gemeinsam klären können.
Profitipp: Die KI kann dich auch hervorragend in deinem Bewerbungsprozess unterstützen. Erfahre, wie du die Technologie für deine Bewerbung nutzen kannst und erhalte professionellen Rat von unserer Recruitingexpertin Eveline Zimmermann in unserem Ratgeber: ChatGPT und Bewerbung – so klappt es.
Nicht alle Jobs verändern sich gleich stark durch KI.
Du ahnst es – überall, wo Menschen sich um Menschen kümmern, kann KI nur sehr begrenzt eingesetzt werden. Personal in den Bereichen Pädagogik, Pflege und Medizin, aber auch Gastronomie und Hotellerie wird auch weiterhin gesucht. Zwar hörst und liest du von Pflege- oder Service-Robotern, aber dass sich voll automatisierte Krankenversorgung oder Restaurantbesuche etablieren, ist zumindest derzeit nicht abzusehen. Die menschliche Komponente ist zu wichtig für das Wohlergehen Pflegebedürftiger oder einen gemütlichen Abend beim Dinner. Auch gutes Handwerk bleibt wohl eine menschliche Domäne. Per App lässt sich ein verstopftes Rohr, ein Leck im Dach oder ein Kratzer im Parkett jedenfalls nicht richten.
Fazit: KI ausprobieren, Neues lernen, neugierig bleiben sichert deinen Job.
Veränderungen in der Arbeitswelt wird es weiterhin geben, aber sie brauchen ihre Zeit. Diese Zeit kannst du nutzen, um dir neues Wissen anzueignen. Kontinuierliche Lernbereitschaft ist die Superpower, mit der du gewappnet bist für die Zusammenarbeit mit KI. Neugier und Lust am Ausprobieren ist dein Antrieb auf dem Weg in die digitale Zukunft. Probiere ChatGPT und andere Anwendungen kostenfrei aus, sieh dir Videos dazu an oder lies Erfahrungsberichte. Je besser du mit der grundsätzlichen Funktionsweise vertraut bist, desto leichter fällt dir das Einarbeiten in eine KI-Anwendung im Job.
Frage deine Vorgesetzten nach Weiterbildungsmöglichkeiten oder lasse dich in deinem Jobcenter beraten. Finde heraus, welche Förderung du erhalten kannst und welche Angebote zu dir passen. Auch Bildungsträger bieten unverbindliche Beratungen an. Eine umfassende Übersicht aller Angebote und Möglichkeiten findest du auf der zentralen Plattform Mein NOW.