Lernen mit KI – mit 5 Tipps wird ChatGPT deine Privatlehrerin.

- Vorstellungsrunde: Lerne deine neue Privatlehrerin kennen.
- Das solltest du über deine intelligente Lernassistentin ChatGPT wissen.
- Tipp 1: Mit KI einen Lernplan erstellen.
- Tipp 2: Deinen Text korrigieren, umformulieren oder übersetzen.
- Tipp 3: Mit KI recherchieren und Thesen überprüfen.
- Tipp 4: Komplexe Themen, Fachbegriffe oder Code erklärt die KI.
- Tipp 5: Lernfragen erstellen, abfragen lassen.
- Geschickte Fragen führen zum Ziel: schlau prompten.
- Fazit: Lernen mit KI bringt dich weiter.
Die Text-KI ChatGPT kann dir beim Lernen behilflich sein, und zwar auf unterschiedliche Arten. Beim Erobern neuer Wissensgebiete wird die KI dir wie eine geduldige Nachhilfelehrerin oder eine weise Freundin zur Seite stehen. Und dabei macht sie mehr für dich, als nur Fragen zu beantworten. Du profitierst vom gespeicherten Wissen des Chatbots, wenn du genau weißt, welche Form der Unterstützung du dir wünschst und deine Wünsche klar formulierst. Mit unseren fünf Tipps erfährst du, wie du mit künstlicher Intelligenz effektiv kommunizierst und dadurch deine Lernziele entspannt erreichst.
Vorstellungsrunde: Lerne deine neue Privatlehrerin kennen.
GPT steht für „Generative Pretrained Transformer“ und bedeutet, die KI wurde mit unvorstellbar viel Textinhalt trainiert. Sie kann dieses angesammelte Wissen intelligent einsetzen und in einem Dialog, dem Chat, anwenden. Beim Lernen hilft dir die KI wie eine geduldige, zuverlässige und immer freundliche Privatlehrerin. Sie kann unter anderem:
- einen Lernplan erstellen
- deinen Text korrigieren, umformulieren oder übersetzen
- Recherchieren und Thesen überprüfen
- Komplexe Themen, Fachbegriffe oder sogar Code erklären
- Lernfragen erstellen und dich abfragen
Das solltest du über deine intelligente Lernassistentin ChatGPT wissen.

Deine Vorteile beim Lernen mit KI sind:
- ChatGPT verliert nie die Geduld und kann sich auf deine Bedürfnisse einstellen. Du kannst sie wirklich alles fragen und dabei auch deinen Wissensstand vorgeben.
- Die KI bezieht sich immer auf euren Gesprächsverlauf, den Chat und 'merkt sich' worüber ihr bereits gesprochen habt.
- Je präziser du deine Fragen, genannt Prompts, formulierst, desto hilfreicher fällt die Antwort aus.
- Die KI kann dich sogar zum Lernen motivieren: Frag sie nach dem Sinn deiner Lernanstrengung, zum Beispiel: "Warum muss ich Wirtschaftsrechnen lernen – gibt es dafür nicht Anwendungen?" Innerhalb von Sekunden erhältst du eine gegliederte Liste mit Gründen. Ist dir die Liste zu ausführlich und lang, kannst du darum bitten, die Kernaussage auf einen Satz zu reduzieren oder die Antwort kindgerecht zu formulieren.
Das ist außerdem gut zu wissen:
- ChatGPT wurde zwar mit Unmengen an Text und Fakten trainiert, ist aber nicht allwissend und behauptet auch mal die Unwahrheit. Kommt dir etwas seltsam vor, bitte die KI um einen Faktencheck, eine Quelle oder prüfe die Behauptung selbst online.
- Der Wissensstand der frei zugänglichen Version von ChatGPT ist nicht ganz aktuell. Seit März 2024 kann die KI aber per Websuche aktuelles Wissen recherchieren.
- Bewusster Umgang mit deinen Daten ist wichtig: Gib keine persönlichen Daten in das Chatfenster ein, denn du hast keinen Einfluss darauf, wie sie weiterverwendet werden.
Infobox: Als Teilnehmer:in einer Weiterbildung bei uns erhältst du uneingeschränkten Zugang zur neuesten Version ChatGPT Plus. Diese Version hat auch Zugang zum Internet und kann dir aktuelleres Wissen anbieten.
Tipp 1: Mit KI einen Lernplan erstellen.
Du willst ein neues Themengebiet erobern, eine Sprache lernen oder dich auf eine Prüfung vorbereiten? Dann hast du dir eine große Aufgabe vorgenommen und das Lernpensum erscheint dir auf den ersten Blick unbezwingbar. Bereits jetzt kann dich ChatGPT mit einer klaren Lernstruktur unterstützen. Dafür braucht die KI von dir möglichst genaue Angaben. Zu unklar wäre ein Prompt wie: "Ich will für meinen Urlaub Spanisch lernen, was soll ich tun?" Besser, du definierst den Zeitraum, dein Lernziel und deinen Wissensstand so genau wie möglich. Etwa so: "Erstelle mir ein Lernkonzept, um in sechs Wochen Spanisch-Grundkenntnisse zu lernen. Ich bin Anfängerin und möchte mich im Urlaub verständigen können." Du kannst sogar noch weiter gehen und den Chatbot fragen:
- Wie kann ich meinen Lernerfolg überprüfen?
- Was sind die fünf wichtigsten Dinge, die ich zum Thema XY können oder wissen sollte?
- Wie kann ich mein Wissen in der Praxis anwenden?
Kennst du von früher aus der Schule auch das ungute Gefühl, viel gepaukt zu haben, aber dennoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse zu erzielen? Das lässt sich mit KI-Unterstützung vermeiden, zumal du deine Lernziele sehr genau definieren und immer wieder überprüfen kannst.
Tipp 2: Deinen Text korrigieren, umformulieren oder übersetzen.
Klar, dass alle typischen Textaufgaben bei der Text-KI ChatGPT bestens aufgehoben sind: Du kannst einen von dir verfassten Text korrigieren, stilistisch umschreiben oder zusammenfassen lassen. Ebenso übersetzt ChatGPT deinen Text in andere Sprachen oder umgekehrt. Auch Zusammenfassungen von Büchern oder Filmen sind möglich.
Unser Tipp: Frage dazu die KI am besten erst, ob sie das Werk kennt. So gehst du sicher, dass sie nicht anfängt, zu fantasieren. Probiere Prompts wie "Fasse den Inhalt von XY in drei Sätzen / fünf Punkten zusammen / gib mir die drei wichtigsten Aussagen / was ist die Hauptaussage ..."
Tipp 3: Mit KI recherchieren und Thesen überprüfen.
Du kannst dir von ChatGPT Inspiration holen, etwa wenn du eine grobe Idee zu einem Thema hast, aber nicht so recht damit weiterkommst. "Was versteht man unter Reformpädagogik und welches sind die wichtigsten Persönlichkeiten?" bringt eine ausführliche Antwort mit sieben Grundprinzipien und ebenso vielen Denker:innen hervor. Du kannst jetzt in die Tiefe gehen, die Kritikpunkte oder die Schulformen dazu erfragen und dadurch immer weiter in das Thema einsteigen.
Alternativ empfiehlt dir die KI auf Anfrage Literatur oder Filme zum Thema. Möchtest du deinerseits Lernmaterial erstellen, bekommst du auch dabei Unterstützung, etwa mit dem Prompt: "Erstelle mir ein Arbeitsblatt zum Thema XY für das Niveau einer Berufsschulklasse." Hast du bereits eine eigene These zu einem Forschungsthema, so kannst du sie mithilfe der KI überprüfen, bevor du sie ausarbeitest.
Tipp 4: Komplexe Themen, Fachbegriffe oder Code erklärt die KI.
Du hast im Unterricht eifrig mitgeschrieben, aber merkst später beim Durchlesen, dass du inhaltlich trotzdem nicht durchsteigst? Du weißt nicht mehr, was die Fachbegriffe bedeuten oder wie der Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen ist? Kein Problem, denn ChatGPT weiß es höchstwahrscheinlich und kann es dir in passenden Worten erklären. Einen akademischen Text, bei dem dir das Lesen schwerfällt, wird die KI in leichte Sprache übertragen oder einfach die Kernaussagen für dich zusammenfassen. Oder alle Fremdwörter heraussuchen und erklären. So findest du einfacher Zugang zu schwierigen Texten.
Und ja, auch beim Programmieren hilft die KI, sie erklärt dir Quellcode oder schlägt dir Codeschnipsel vor. Du findest im Internet eine Vielzahl von Hilfestellungen und Beispielen dazu.
Tipp 5: Lernfragen erstellen, abfragen lassen.
Möchtest du dich auf deine Prüfung vorbereiten, kann dir ChatGPT eine Sparringspartnerin sein. Lernst du etwa eine Sprache, so kann der Algorithmus dir Lückentexte erstellen, um deine Vokabel- und Grammatikkenntnisse zu testen. Du ergänzt die fehlenden Wörter und lässt den Text anschließend überprüfen. Alternativ bittest du die Text-KI, dir eine Kurzgeschichte zu einem bestimmten Thema in deiner Lernsprache zu schreiben.
Du übst dein Leseverständnis, indem du sie übersetzt und gegenchecken lässt. Geht es um inhaltliches Wissen, bittest du die Anwendung einfach, dich abzufragen, entweder frei formuliert oder auf Basis eines Textes, den du vorher einfügst. Ein exemplarischer Prompt wäre: "Ich bereite mich auf meinen Berufsabschluss als Personalkauffrau vor, mein Thema ist XY. Gib mir zehn Prüfungsfragen zum Thema und lass mich zuerst antworten." Bist du Teilnehmer:in bei der WBS TRAINING, frag deine Trainer:innen, welche Art der Prüfungsvorbereitung oder Lernunterstützung mit ChatGPT sie dir empfehlen können.
Geschickte Fragen führen zum Ziel: schlau prompten.

Wie du von der KI beim Lernen das bekommst, was dir wirklich hilft, findest du durch Ausprobieren schnell selbst heraus. Zum Start hier noch vier Tipps:
- Stelle deine Fragen präzise und ausführlich: Statt zu fragen „Warum sind erneuerbare Energiequellen gut?" fokussiere deine Frage etwa so: „Nenne mir drei Vorteile erneuerbarer Energiequellen im Vergleich zu fossilen. Begründe kurz und formuliere verständlich für Jugendliche.”
- Gib der KI Info über dich, ohne dabei persönliche Daten preiszugeben: "Ich bin Anfänger:in, bin XY Jahre alt. Ich bereite mich auf die XY-Prüfung vor oder bevorzuge kurze Texte oder eine lockere, freundschaftliche Ansprache." Du musst dabei nicht bei der Wahrheit bleiben – bitte ruhig um eine für Kinder verständliche Antwort, wenn dir damit das Lernen leichter fällt.
- Bestimme das Format. Denk daran, du kannst die KI bitten, die Antwort in Stichpunkten zu formulieren, in leichter Sprache oder wissenschaftlich fundiert, ausführlich oder in zwei Absätzen. Du kannst auch nachbessern, dir einzelne Worte erklären lassen oder um einen Faktencheck bitten. Kurz; die KI ist dein Werkzeug, du bestimmst das Ergebnis.
- Starte für jedes Thema einen neuen Chat. Die KI bezieht sich innerhalb eines Chatfensters immer auf vorige Fragen und Antworten, auch wenn dein letzter Eintrag schon Tage her ist. So entstehen teils wertvolle Notizen, die du dir speichern kannst – oder eben weiterführen.
Fazit: Lernen mit KI bringt dich weiter.
Lernen mit KI kann Spaß machen und sehr effektiv sein. Du bist nicht allein mit dem Lernpensum und musst dich dennoch nicht auf einen anderen Menschen einlassen. Die KI antwortet immer geduldig und kann dich zwischendurch motivieren, wenn du das Ziel aus den Augen verlierst oder den Sinn des Ganzen infrage stellst. Du darfst schimpfen oder immer wieder das Gleiche fragen. Probiere einen Prompt wie "Ich vergesse immer den Unterschied zwischen X und Y, gib mir einen Tipp, wie ich ihn mir am besten merken kann!"
Weil du im Austausch bist, lernst du ganz nebenbei auch, dein Wissen selbst zu organisieren und präzise Fragen zu stellen: Ein Skill, der dir in vielen Lebenslagen hilft. Indem du dich besinnst, was dir fehlt und welche Antworten du brauchst, übernimmst du Verantwortung und lernst aktiv, statt nur Stoff zu büffeln. Dein Gehirn kann die Inhalte auf diese Weise viel besser verknüpfen und speichern. Gleichzeitig wirst du Prompt-Meister:in, auch das ist eine Superpower in der Arbeitswelt von heute, denn KI gehört in fast allen Jobs zum Alltag. Und nicht zuletzt entwickelst du ein gutes Gespür für Faktenchecks, denn du weißt ja: ChatGPT ist nicht allwissend und man muss sie manchmal an die Wahrheit erinnern.