Arbeitsalltag

Soziale Verantwortung im Unternehmen (CSR) – wie erkenne ich sie?


Mann mit Brille in der Hand lehnt lächelnd an Stehschreibtisch.

Ist deine Traumarbeitgeber:in sozial engagiert? Immer wieder belegen Studien, dass arbeitsuchende Menschen soziales Engagement und Transparenz von Unternehmen erwarten. Aber was bedeutet eigentlich soziale Verantwortung im Unternehmen oder die englische Abkürzung CSR für Corporate Social Responsibility genau?

In diesem Beitrag gehen wir dem Thema auf den Grund und klären, wie du das Engagement eines Unternehmens erkennst, warum das Thema immer wichtiger wird und mit welchen Berufen du dich sogar aktiv dafür einsetzen kannst. Denn Dank neuer Gesetze zum Klimaschutz entstehen immer wieder neue Berufsbilder. Deshalb gibt es für alle, die sich einen Job mit Sinn wünschen, genug zu tun.

Definition: Was ist CSR?

Die Buchstaben CSR stehen für den englischen Begriff Corporate Social Responsibility und meinen die soziale Verantwortung eines Unternehmens. Schließlich sind Firmen und Organisationen – egal, ob klein oder groß, traditionell oder Start-up – immer aktiver Bestandteil unserer Gesellschaft. Und genau wie wir privat unseren Müll fachgerecht entsorgen oder uns ehrenamtlich engagieren, der Nachbar:in helfen oder Straßenbäume wässern, wenn der Sommer zu trocken wird, so ist es heute selbstverständlich, dass auch Unternehmen sich für das Gemeinwohl und die Umwelt engagieren.

Spätestens, seit die Vereinten Nationen 2015 in Paris die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele vereinbart haben, erwarten Verbraucher:innen, Investor:innen und Bewerber:innen von den Marken ihres Vertrauens nachweisbare soziale Verantwortung. In Zeiten von Klimawandel und globalen Krisen eine berechtigte Forderung und eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

Welche Arten von CSR gibt es?

Ein fröhlicher Mann sitzt draußen mit seinem Laptop und Smartphone.

Bist du gerade auf Jobsuche, siehst du dir potenzielle Arbeitgeber:innen sehr genau an und willst vielleicht auch wissen, wie sie ihre Verantwortung innerhalb der Gesellschaft wahrnehmen. Du fragst dich also: Wie erkenne ich CSR und wann ist sie wirklich ernst gemeint? Lasse uns dazu einen Blick auf die verschiedenen Arten des Engagements werfen. Häufig wird das Thema CSR in drei Gruppen betrachtet:

  • Ökonomische Verantwortung: faires und nachhaltiges Wachstum
  • Ökologische Verantwortung: bedachter Umgang mit Ressourcen und unserer Umwelt
  • Soziale Verantwortung: faire Arbeitsbedingungen, Vielfalt und Inklusion, Unterstützen gemeinnütziger Projekte

Diese Dinge lassen sich in jedem Betrieb umsetzen – von der Schreinerei im Nachbarort bis zum DAX-Konzern. Idealerweise zeigt ein Unternehmen auch nach außen, was es Gutes tut. So gibt es häufig eine Rubrik dazu auf der Firmenhomepage. Auch in der Presse oder im Austausch der Mitarbeitenden in Social Media-Kanälen oder Bewertungsplattformen kannst du Anhaltspunkte finden. Konzerne und große Unternehmen ab 500 Beschäftigten sind dank einer EU-Richtlinie sogar verpflichtet, einen Bericht über Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) vorzulegen.

Soziale Verantwortung: CSR beginnt am Arbeitsplatz.

Bäume pflanzen am anderen Ende der Welt klingt ja gut, aber wie geht es eigentlich den Mitarbeitenden? Gelebte soziale Verantwortung beginnt im Unternehmen, willst du es ganz genau wissen, recherchiere also zuerst, ob sich die zukünftigen Kolleg:innen eigentlich wohlfühlen:

  • Sind die Arbeitszeiten familienfreundlich, besteht Chancengleichheit?
  • Besteht die Möglichkeit, sich weiterzubilden?
  • Welche Benefits werden geboten – zum Beispiel ein Firmenfahrrad?
  • Sind die Arbeitsplätze sicher und gesundheitsfördernd?
  • Gibt es eine offene Feedback-Kultur, wird auf Teambuilding geachtet?
  • Besonders bei großen Unternehmen und Konzernen darf auch der Umgang mit Zulieferern und Dienstleister:innen auf den Prüfstand gestellt werden.

Auf der jeweiligen Unternehmenshomepage solltest du fündig werden, aber auch in den Social Media-Kanälen lässt sich oft ein Stimmungsbild ablesen. Nicht alle Punkte kannst du durch Onlinerecherche klären, aber solltest du zum Gespräch eingeladen werden, behalte diese Fragen im Hinterkopf.

Willst du wissen, was WBS TRAINING in Sachen soziale Verantwortung zu bieten hat? Dann schaue dir unsere Seite dazu an – das Thema liegt uns am Herzen: Unsere Verantwortung.

Ökologische Verantwortung: Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen.

Wie ein Unternehmen mit seinen Rohstoffen, mit Energie, Wasser und Luft und Entsorgung umgeht, sagt viel über seine CSR. Sieh nach, ob du etwas herausfinden kannst über regenerative Energien, Recyclingprozesse, Einsparung durch bauliche Maßnahmen oder Produktionsanpassung und Transparenz der Lieferketten. Ob die Bäckerei ihr Mehl aus regionaler Bio-Produktion bezieht, die Versicherung papierfrei arbeitet oder die Versanddienstleister:in den Fuhrpark auf E-Mobilität umstellt – jedes Unternehmen ist aufgerufen, seine Prozesse zu überdenken und anzupassen.

Soziales Engagement in der Gesellschaft.

Um sich als Unternehmen nach außen sozial zu engagieren, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Mitarbeitende können etwa freigestellt werden, um sich während der Arbeitszeit ehrenamtlich zu betätigen. Möglich ist auch eine Teambuilding-Maßnahme, bei der eine wohltätige Organisation besucht und gemeinsam vor Ort ein Beitrag geleistet wird oder Spenden überbracht werden. Überhaupt sind Spenden ein beliebter Weg für Firmen, ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen. Wenn dich das Thema Spenden im Unternehmen interessiert, lohnt es sich darauf zu achten, wie eingebunden die Kolleg:innen sind. Dies kannst du anhand zweier Punkte prüfen:

  • Werden die Kolleg:innen an der Entscheidung beteiligt, wohin die Spende geht?
  • Hat die empfangende Organisation einen Bezug zum Unternehmen und findest du Fakten dazu oder handelt es sich eher um Greenwashing?

Zum Glück gibt es Standards, an denen du dich orientieren kannst. Unternehmen können sich beispielsweise zur Charta der Vielfalt oder der UN Menschenrechtscharta bekennen oder sich einer Gemeinwohlbilanz unterziehen. Sie können Partnerschaften mit etablierten Umweltschutzorganisationen eingehen oder sich nach ISO 2600 zertifizieren lassen.

Kann ich mich im Unternehmen für soziale Verantwortung engagieren?

Eine Frau im Homeoffice arbeitet an ihrem Laptop.

Bist du der Meinung, deine Firma könnte mehr tun? Informiere dich zuerst umfassend, denn es kann sein, dass die Belegschaft gar nicht im Bilde ist, ob und wie die Geschäftsführung spendet oder wen sie unterstützt. Dann wäre es ein Kommunikationsthema und du kannst Impulse geben, um euch als Kolleg:innen einzubeziehen. Sicher kannst du auch Vorschläge für soziales Engagement machen. Darauf kannst du achten:

  • Ist ein Bezug zu euren Produkten oder eurer Dienstleistung gegeben? So hat euer Einsatz eine authentische Außenwirkung und bietet die Chance, euch als Mitarbeitende einzubeziehen. Beispielsweise könnt ihr als Lebensmittelhandel die Tafeln unterstützen oder als Handwerksbetrieb eure Dienste einem Wohltätigkeitsverband in eurer Nähe zur Verfügung stellen.
  • Findet deine geplante Aktion in der Umgebung statt? Lokale Aktivitäten können nämlich auch das Ansehen der Firma aufwerten und das funktioniert mit einem Engagement im Tierheim, Sportverband oder Nachhilfeverein vor Ort viel besser als mit einer Spende ans andere Ende der Welt.
  • Lasse dich nicht entmutigen, wenn deine Pläne nicht sofort umgesetzt werden. Veränderung braucht Zeit. Schon der Denkanstoß und die Aufforderung zum Gespräch im Kollegium und bei der Geschäftsführung können ein erster Erfolg sein.

Wie mache ich CSR zum Beruf?

Wenn du dein Berufsleben ganz in den Dienst der CSR und Nachhaltigkeit stellen willst, gibt es einige großartige Möglichkeiten. Je nach Berufserfahrung bist du mit einer Weiterbildung innerhalb weniger Monate fertig ausgebildete CSR-Manager:in oder kannst als Menschenrechtsbeauftragte:r für Lieferketten in großen Unternehmen anheuern. Übersteigt die Mitarbeiterzahl nämlich 3.000, sind Firmen inzwischen gesetzlich verpflichtet, jemanden für diese Aufgabe bereitzustellen. Für diese Jobs ist Kommunikationsgeschick gefragt und Erfahrung im Projektmanagement ist von Vorteil.

Bist du eher im technischen Bereich zu Hause und liebst es, Prozesse zu optimieren und Lösungen auszutüfteln, gibt es weitere spannende Berufe: Als Smart Mobility Manager:in, Facility Manager:in oder Energieffizienzauditor:in übernimmst du Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen und kannst Veränderungen aktiv vorantreiben. So machst du nachhaltiges Wirtschaften sogar zu deinem Beruf.

Du willst aktiv werden und mehr wissen über Weiterbildungen und neue Berufe, mit denen du eine nachhaltige Zukunft mitgestalten kannst? Sieh dir die Kurse auf unserer Seite über Weiterbildungen für Energie und Umwelt an.