Lernen

7 Tipps für Zeitmanagement beim Lernen neben dem Beruf.


Frau sitzt mit Smartphone lächelnd vor Laptop.

Du hast dich für eine berufsbegleitende Weiterbildung oder sogar eine Umschulung entschlossen? Glückwunsch, damit nimmst du deine Karriere aktiv in die Hand und schaffst dir langfristig gute und sichere Jobperspektiven.

Und: Respekt! Denn du startest in eine intensive Phase, in der du neben deiner Arbeit eine Menge neues Wissen aufnimmst – das will gut geplant sein. Das A und O bei berufsbegleitendem Lernen ist gutes Zeitmanagement, um neben dem Job das Lernpensum zu bewältigen.

Hier sind sieben Tipps, die dir dabei helfen können:

Klare Ziele setzen.

Definiere zuerst, was du in einem bestimmten Zeitraum erreichen möchtest. Wahrscheinlich ist dieser Zeitraum durch Unterrichts- und Prüfungstermine vorgegeben. Das bietet dir eine hilfreiche Struktur. Für deine Motivation ist es nützlich, immer das Fernziel im Auge zu haben: Du als geprüfte, zertifizierte Spezialist:in; stolz und voller Vorfreude auf die neuen Jobmöglichkeiten. Stelle dir diesen Zustand bildlich vor, kreiere in deinem Kopf eine Zukunfts-Vision von dir. 

Warum? Es wird dir in herausfordernden Phasen deiner Weiterbildung helfen, am Ball zu bleiben. Wenn dir zwischendurch mal alles zu viel werden sollte, besinnst du dich darauf, warum du das alles machst – um dein Ziel zu erreichen. 

Prioritäten festlegen.

Dein Leben ist auch vor der Weiterbildung nicht langweilig, deine Tage sicher immer gut gefüllt, stimmt’s? Nun kommen noch einige Stunden pro Woche hinzu, in denen du Unterricht hast, plus die Zeit, die du zum Lernen neben dem Beruf benötigst. Schnappe dir deinen Kalender, denn jetzt gilt es, zu priorisieren. Sofern du diese Fähigkeit nicht schon meisterhaft beherrschst, lernst du sie in jedem Fall während deiner berufsbegleitenden Weiterbildung. Denn sowohl Aufgaben, Arbeit, soziale Aktivitäten als auch deine Freizeit wollen jetzt alle ein wenig reduziert werden, um Raum und Zeit zu schaffen für deine Weiterbildung oder Umschulung

Zum Priorisieren wird häufig die Eisenhower-Methode erwähnt, um Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit zu ordnen. Demnach kann es helfen, alle To-dos in eine Matrix zu sortieren, um zu entscheiden, womit begonnen wird, was nur du selbst erledigen kannst und was delegieren. Wenn du gern mit Diagrammen und Modellen arbeitest, sieh dir diese Methode im Internet an, möglicherweise nützt sie dir beim Strukturieren.

In der Realität des Familienalltags fällt es allerdings meist schwer, über diese Zuordnung zu entscheiden: Das Kind muss zum Zahnarzt, das Auto soll aus der Werkstatt geholt werden und im Job fallen Überstunden an – klar, dass alles dringlich und wichtig erscheint und das Lernen hintenüberfällt.

Deshalb unser Tipp: Investiere Zeit in eine gründliche Langfrist-Planung, die Pufferzeiten enthält. Sieh dir vor Beginn deiner Weiterbildung jeden Teil deines Lebens an und überlege, ob und wie er sich realistisch an deinen neuen Zeitbedarf anpassen lässt. Beziehe dabei alle Beteiligten mit ein, etwa Familie, Kolleg:innen, Vorgesetzte, Sportkamerad:innen, Freund:innen. 

Ein Vater sitzt mit seiner Tochter in der Küche beim Frühstück, während am Laptop arbeitet.

Zeitpläne erstellen.

Wenn die langfristige Planung für die gesamte Zeit der Weiterbildung steht, du also beispielsweise vor deinen Prüfungen ausreichend Zeit für die Prüfungsvorbereitung geblockt hast, geht es an die Wochenplanung. 

  • Versuche, deine Lernzeiten nah an die Unterrichtseinheiten zu legen. Hast du mittwochabends regelmäßig ein Seminar, dann erleichterst du dir das Lernen, wenn du den Stoff am Donnerstag noch einmal durchgehst und nicht bis zum Wochenende damit wartest.
  • Blocke dir kleine Lerneinheiten an festen Tagen, denn regelmäßige Wiederholungen oder Auffrischungen sind oftmals effektiver als viele lange Stunden am Schreibtisch.
  • Lasse dich von deinem Bildungsanbieter beraten, erbitte den Lehrplan und sieh ihn dir sorgfältig an. Was wird dir eher leichtfallen, wofür benötigst du wahrscheinlich mehr Übungszeit?
  • Überlege auch, wann du aufnahmefähig bist: Ist morgens vor der Arbeit eine gute Gelegenheit, zu lernen, vielleicht sogar auf dem Arbeitsweg einen Podcast zu hören oder einen Text zu lesen? Oder setzt du dich lieber nach dem Abendessen konzentriert an den Schreibtisch?
  • Baue auch in der Wochenplanung Pufferzeiten ein. Kommt dir an einem Tag etwas dazwischen, so kannst du am Wochenende wieder aufholen.
  • Es mag aufwendig oder übertrieben klingen, aber jede Woche durchzuplanen und dabei Nahziele festzuhalten, kann enorm hilfreich sein, wenn du neben dem Beruf lernen willst.

Lerntechniken testen und nutzen.

Am bekanntesten ist wohl die Pomodoro-Technik, benannt nach einem Küchenwecker in Form einer Tomate. Du arbeitest in kurzen, intensiven Lerneinheiten von 25 Minuten, gefolgt von kurzen Pausen beim Weckerklingeln. Nach drei Durchgängen machst du eine längere Pause. Diese Methode soll die Konzentration fördern und Ermüdung verhindern.

Welche Methode für dich optimal ist, weißt du selbst am besten oder probierst sie aus. In unserem Ratgeber Wie lernt man am besten? findest du Tipps und Methoden. Auch wie du KI für dein Lernvorhaben nutzen kannst, haben wir für dich zusammengefasst: Lernen mit KI.

Freizeit bewusst einplanen.

In deinem Wochenplan trägst du auch regelmäßige Pausen und Erholungszeiten ein. Ob du nach der Arbeit erst mal laufen gehst, einen Spaziergang machst oder eine Staffel deiner Lieblingsserie guckst – den Kopf freizubekommen ist essenziell für deinen Lernerfolg. Sorge für Ausgleich und achte auf ausreichend Bewegung, besonders wenn sowohl das Lernen als auch dein Job sitzend vor dem Computer stattfinden. 

Multitasking vermeiden, Konzentration fördern.

Je besser deine Planung im Vorfeld, desto mehr Ruhe hast du für fokussiertes Lernen. Vermeide Rückstau und einen zu vollen Aufgabenstapel beim Lernen, denn so baust du Druck auf und bist weniger produktiv. Multitasking kannst du wie einen Sport betreiben und im Zahnarzt-Wartezimmer schnell noch einige Paragrafen überfliegen. Höchstwahrscheinlich bleibt davon aber weniger hängen, als wenn du in der Zeit deinem Gehirn mit einer Zeitschrift Entspannung gönnst oder einfach deinen Gedanken nachhängst und die Paragrafen konzentriert zu Hause durchgehst. Entscheidend für konzentriertes Lernen ist auch dein Lernort, der genau die Bedingungen erfüllt, die du brauchst. Wenig überraschend, aber effektiv: Das Handy in den Flugmodus zu setzen und die Benachrichtigungen am Lernbildschirm auszuschalten, reduziert Ablenkung und bringt Ruhe in dein Lernen.

Routine entwickeln.

Routine erleichtert es dir, dranzubleiben und das Lernen zur Gewohnheit zu machen. Regelmäßigkeit wirkt wie ein Gerüst, das dich stützt – du musst dich weniger überwinden, wenn das Lernen fester Bestandteil deines Alltags wird.

Fazit: Zeitmanagement bei berufsbegleitendem Lernen macht dich zum Profi.

Gründliche und realistische Planung ist deine Grundlage für erfolgreiches Lernen neben dem Beruf. Zeitmanagement steht zwar nicht auf dem Lehrplan, aber sei dir sicher – nach deiner bestandenen Prüfung hast du dir diese wertvolle Fähigkeit angeeignet und kannst sie zu deinen Soft Skills zählen. Lies jetzt, wie du deine Weiterbildung am besten im Lebenslauf positionierst und dann heißt es: auf zu neuen Jobperspektiven.